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Schnorchelparadies Pulau Weh

Sarah

Unsere letzte Station in Sumatra führt uns ganz in den Norden, auf die Insel Pulau Weh. Um dort hinzugelangen, haben wir jedoch einen weiten Weg vor uns: Von Tuk Tuk auf der Insel Samosir am Tobasee geht’s mit der Fähre zurück nach Parapat, dann ab in den Bus nach Medan, sodass wir abends den Nachtbus nach Banda Aceh schnappen können, von dort wieder auf die Fähre zur Insel und dann mit dem Taxi zur Unterkunft! Puh, diese Anreise hat es in sich!!

Klar hätten wir auch nach Banda Aceh fliegen können, doch wir wollten auf unserer Reise Kurzstreckenflüge vermeiden und auf die günstigeren und manchmal auch längeren Alternativen zurückgreifen - dann also lieber zwölf Stunden mit dem Bus von Medan an die Hafenstadt tuckern.

Am Busterminal in Medan angekommen, werfen wir erst mal einen Blick auf unser heutiges „Schlafgemach“: Nach einem Schlafabteil oder gar einer geraden Liegefläche suchen wir vergebens, stattdessen werden die Bussitze einfach nach hinten geklappt - immerhin zu einer einigermaßen gemütlichen Liegeposition. Trotz bereitgestellter Kissen und Decken, ganz so einfach funktioniert das mit dem Schlafen im Nachtbus dann doch nicht. In den ersten drei Stunden halten wir alle 20 Minuten an und unser Bus füllt sich mit weiteren schlafhungrigen Mitfahrern. Passend dazu macht unser Busfahrer den DJ und legt eingängige indonesische Popmusik auf! Erst ab Mitternacht kehrt ein wenig Ruhe ein und wir können ein bisschen schlafen.

Nach fast 27 Stunden erreichen wir total erschöpft und müde unsere Unterkunft in Sabang auf der Pulau Weh.

Dort wollen wir unbedingt nochmal Schnorcheln gehen, denn die Insel zählt mit ihren zahlreichen Riffen und der bunten Unterwasserwelt als Paradies für Taucher und Schnorchler. Obwohl die Insel von vielen westlichen Touristen angesteuert wird, haben wir trotzdem unsere Bedenken, ob wir uns auf Pulau Weh so richtig wohlfühlen werden. Denn im Voraus haben wir gelesen, dass in der Region Aceh die Gesetze der Scharia gelten. Frauen müssen immer ein Kopftuch tragen, für Touristen gelten diese Regelungen zum Glück nicht, doch Baden im Bikini wird außerhalb des eigenen Resorts nicht gern gesehen. Zu trauriger Berühmtheit kam Banda Aceh zudem im Jahre 2004. Im Dezember traf ein meterhoher Tsunami auf die Küstenstadt und machte sie dem Erdboden gleich. Nur eine Moschee hielt den Wassermassen stand. Von der Katastrophe sieht man heute nichts mehr, ein Museum erinnert heute an das schreckliche Unglück, bei dem insgesamt rund 130.000 Indonesier ihr Leben ließen, die meisten davon aus der Region Aceh. Tags darauf unternehmen wir auf der Insel eine Erkundungstour mit dem Roller - ein Muss bei jedem Inselbesuch. Für Sarah ist es eine Premiere, denn bisher saß sie nie allein auf dem motorisierten Zweirad. Nach einer kurzen Einweisung durch Heiner, geht’s für uns beide Richtung Westen. Sobald wir die belebte Kleinstadt Sabang verlassen, gelangen wir auf ruhige und gut ausgebaute Landstraßen, die uns immer entlang der malerischen Küste führen. Vorbei an neugierigen Affenfamilien und steilen Serpentinenabschnitten fahren wir zum Pria Laot Wasserfall, der sich mitten im Wald versteckt. Um dort hinzugelangen, lassen wir unsere Roller an einem Parkplatz stehen und wandern den restlichen Kilometer durch das grüne Dickicht. Dort angekommen stürzen wir uns völlig verschwitzt ins kühle Nass - die Erfrischung haben wir dringend gebraucht!

Wieder zurück auf den Rollern fahren wir zur nördlichsten Stelle der Insel, sie gilt auch als Indonesiens Kilometer 0. Am Ende einer langen Einkaufsmeile, auf der ausschließlich Souvenirs verkauft werden, erhebt sich hier ein circa 20 Meter hohes Stahlmonument, dessen beste Zeiten längst vorbei sind und bei dem wir aufpassen müssen, dass wir nicht von einem herunterfallenden Stahlteil erschlagen werden. Nichtsdestotrotz wagen wir uns zumindest auf die erste Ebene dieses Aussichtsturms und werden mit einem Panorama über den indischen Ozean belohnt.

Nächster Stopp auf unserer Rollertour: das Örtchen Iboih im Westen Pulau Wehs. Hier sind die meisten Tauchschulen angesiedelt und von hier aus starten zahlreiche Schnorcheltrips. So buchen wir ganz spontan ein Boot, das uns - ausgestattet mit Taucherbrillen, Schnorcheln, Flossen und Rettungswesten - an das Ufer der angrenzenden Insel Rubiah bringt. Zwischen hunderten Fischen, die unter, über und neben uns schwimmen, verbringen wir den Spätnachmittag im Wasser und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. So viele verschiedene Fischarten und -schwärme haben wir bisher noch nie an einem Riff gesehen! Unser besonderes Highlight: in Meeresbodennähe entdecken wir einen Rotfeuerfisch, der mit seinem Gift bei Menschen sogar bis zum Tod führen kann. Mit diesen wahnsinnigen Eindrücken und einem sagenhaften Sonnenuntergang führt unser Weg zurück zur Unterkunft.

Bereits am nächsten Tag packen wir wieder die Schnorchelausrüstung ein und gehen an unserem Hausstrand zum Baden. Während einer kleinen Verschnaufpause entdeckt Heiner eine heruntergefallene Kokosnuss und macht es sich zur Aufgabe, diese “Nuss” zu knacken. Dank ausreichender Manneskraft schlürfen wir wenig später frischen Kokosnusssaft.

Wir lassen den Tag gemütlich ausklingen, denn schließlich steht uns am kommenden Morgen wieder eine anstrengende Rückreise nach Medan an. Sonne, Strand und Meer - davon können wir nicht genug haben.

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1 Comment


Guest
Feb 18, 2024

Hallo, wir ging es euch auf Pulau Weh als Frau beim Baden. Was habt ihr beim Baden außerhalb des Hotel/Resort an den Stränden im Wasser getragen..War es unangenehm für euch am Strand als Tourist? Wir überlegen im August hier 5 Tage auf die Insel zu gehen und sind deshalb noch am überlegen ob wir uns wohlfühlen werden? Würdet ihr die Insel empfehlen. Sind danach auf Bali/Lombok

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