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Nong Khiaw und Vang Vieng - Outdooraction in Laos

Heiner

Nach unserem Aufenthalt im charmanten Luang Prabang geht es für uns weiter gen Norden nach Nong Khiaw. Dieses kleine Örtchen erfreut sich seit einigen Jahren bei Reisenden großer Beliebtheit auf Grund seiner Lage am Ufer des Nam Ou Rivers und zwischen traumhaften Bergen aus Kalkstein. Dank einer dreistündigen Busfahrt bringen wir die 140 Kilometer lange Strecke hinter uns und nächtigen in einem Gasthaus direkt am Fluss. Sogar ein kleiner Balkon mit Blick auf den Nam Ou ist bei unserem Zimmer dabei - perfekt ausgewählt!

Am Nachmittag steht mit der Wanderung zum Pha Daeng Viewpoint das erste Highlight an. Los geht es durch ein Ananasfeld, bei 38 Grad schlaucht jeder Schritt! Auch der Schatten, den der Dschungel im weiteren Verlauf spendet, hilft nicht wirklich und der Schweiß rinnt mittlerweile aus jeder Pore. Knapp über eine Stunde wandern wir ca. 450 Höhenmeter steil bergauf und gegen Ende wird das Ganze eher zur Kletterpartie. Der Ausblick aber ist überwältigend und wir verweilen bis zum Untergang der Sonne auf dem Gipfel.

Der Abstieg wird bei einsetzender Dämmerung zum Abenteuer, wir kommen aber wohlbehalten unten im Dorf an!

Für den nächsten Tag haben wir uns gleich eine ganze Tagestour gebucht. Mit netten Mitfahrern und unserem Guide Moon geht es zunächst mit dem Boot den Nam Ou River flussaufwärts in Richtung dem Dörfchen Muang Ngoy. Dort angekommen besteigen wir zunächst einen der vielen Kalksteinberge und haben bei bestem Wetter einen perfekten Blick auf den Nam Ou und den umliegenden Dschungel. In den sollte man allerdings nicht ohne Guide gehen!

Laos wurde während des Vietnamkrieges von den Amerikanern mit Streubomben übersät, von denen viele Blindgänger heute noch im Dickicht liegen. Zeuge der Bombardierungen werden wir auch auf unserem Abstieg. In einer Höhle im Kalkfelsen zeigt uns Moon, wo die Bewohner von Muang Ngoy sich während der Angriffe versteckt haben und wie dort das Leben von Statten ging. Nach dieser eindrucksvollen, aber auch bedrückenden Erfahrung geht es für uns in den Ort selbst und wir gönnen uns ein paar leckere Fruit Shakes am Flussufer. Das Mittagessen wird dann in einem Bananenblatt direkt im Boot serviert, denn wir fahren bereits weiter zu unserem nächsten Programmpunkt.

Moon hat uns eine Abkühlung bei einem Wasserfall versprochen, doch die müssen wir uns erst verdienen. Eine Stunde wandern wir bei sengender Hitze durch kleine Dörfer, Reisfelder und den Dschungel.

Die Landwirtschaft spielt für die Laoten heute eine zentrale Rolle, denn ein Großteil der Menschen lebt immer noch vom Reisanbau und der Viehzucht. Gerade in den ländlichen Regionen sind die Lebensverhältnisse darum sehr einfach, großen Luxus können sich die wenigsten leisten.

Endlich am Wasserfall angekommen, werden wir schnell für die Strapazen entschädigt.

Nach der Abkühlung legen wir noch einen Stopp bei einer "Organic Farm" ein und stärken uns mit Getränken für den letzten Abschnitt unseres Trips. Die letzten Kilometer geht es nämlich mit Kajaks zurück in Richtung Nong Khiaw. Nach der Paddelei sind alle Teilnehmer super happy mit dem abwechslungsreichen Tag und natürlich auch mit unserem tollen Guide!

Am nächsten Morgen fahren wir weiter Richtung Vang Vieng, eine der beliebtesten Ziele in Laos. Vor einigen Jahren war dies noch die Partyhauptstadt in Laos ganz nach dem Motto Sex, Drugs & Rock'n'Roll. Nach einigen tödlichen Unfällen hat sich die Stadt ein saubereres Image verpasst und wirbt nun mit vielen Outdooraktivitäten. Die bekanntesteste davon ist "Tubing", bei der man mit einem Reifen den Stadtfluss Nam Song hinunter schwimmt. Da wir die Erfahrung bereits von Sumatra kennen, verzichten wir darauf und ziehen den Besuch der Höhle Tham Chang vor. Ein Weg durch einen gepflegten Park führt zu einem riesigen Kalkfelsen, dort erklimmen wir zunächst über 100 Stufen zum Höhleneingang und stehen in einer beeindruckenden Tropfsteinhöhle.

Durch einige Felsspalten hat man auch eine schöne Aussicht über die Umgebung. Wir verlassen die Höhle aber bald wieder Richtung Ausgang, denn das eigentliche Highlight liegt am Fuß des Berges. Hier strömt aus einer weiteren Höhle ein unterirdischer Fluss aus dem Felsen und fließt wenige Meter weiter in den Nam Song. Gott sei Dank haben wir die Badesachen dabei und tun es den vielen Laoten gleich, die hier am Baden sind. Todesmutig schwimmen wir entgegen der starken Strömung in die Höhle und erkunden diese.

Tags darauf ist mal wieder Zeit für eine Rollertour. Mit unserem motorisierten Untersatz düsen wir zum sieben Kilometer entfernten Nam Xay, dem wohl bekanntesten Aussichtspunkt bei Vang Vieng. Bereits am Anfang des Aufstiegs empfängt uns ein matschiger Weg, kein Wunder, denn es hat die ganze Nacht wie aus Eimern geschüttet. Der typisch deutsche Wanderer ist dafür natürlich perfekt vorbereitet - mit Sportklamotten, Deuter-Rucksäcken und Salomon-Wanderschuhen. Bei den chinesischen Touristen, denen wir beim Aufstieg begegnen, ist die Ausrüstung eher mangelhaft: Flip-Flops, Handtäschchen und matschbefleckte Hosen sind stille Zeugen eines unsanften Abstiegs.

Nachdem wir den Matschweg überwunden haben, wartet auf uns eines der ikonistischen Bildmotive Laos' - auf dem Gipfel des Nam Xay befindet sich ein zwischen Felsen eingekeiltes Motorrad, auf dem das Fotomodell Platz nehmen kann. Für uns bleibt es jedoch schleierhaft, wie das Gefährt bis ganz nach oben kommen konnte.

Nach unbeschadetem Abstieg fahren wir mit dem Roller über Schotterstraßen zu einer der zahlreichen "Lagunen", die sich in der näheren Umgebung befinden. Am Fuße von vielen Kalksteinformationen wurden hier künstliche Pools angelegt und mit einigen Actionelementen ausgestattet. Zum Beispiel kann man mit einem Flying Fox über die Lagune gleiten und sich in das türkisblaue Wasser fallen lassen. Das probieren wir natürlich auch aus!

Für uns waren Nong Khiaw und Vang Vieng auf jeden Fall einen Besuch wert und sind ein Muss für eine Reise durch Laos.

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